Kriegs-Propaganda scheitert: Nur 16 % wollen für Österreich kämpfen

Kriegs-Propaganda scheitert: Nur 16 % wollen für Österreich kämpfen

Die Angst vor einem neuen globalen Krieg ist in Österreich allgegenwärtig: Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Integral befürchten 55 Prozent der Bevölkerung den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs. Der russische Angriff auf die Ukraine gilt dabei für die meisten als größte Bedrohung für den Frieden in Europa – doch auch die aktuelle Politik der USA sowie die Zuwanderung werden als Risikofaktoren wahrgenommen.

Besonders deutlich wird der Befund, wenn es um die Bereitschaft zur Landesverteidigung geht: Nur 16 Prozent der Befragten würden Österreich im Falle eines militärischen Angriffs aktiv verteidigen – bei Männern liegt der Anteil bei 27 Prozent, bei Frauen bei lediglich neun Prozent. Die Umfrage legt damit ein Schlaglicht auf eine Bevölkerung, die zwar Unruhe verspürt, aber nur begrenzt zur Gegenwehr bereit scheint.

Verlust der politischen Mitte als zentrale Sorge

Integral-Geschäftsführer Bertram Barth sieht in den Ergebnissen einen klaren Ausdruck gesellschaftlicher Verunsicherung. „Die Mehrheit der Bevölkerung sorgt sich um den Verlust der politischen Mitte“, heißt es in einer begleitenden Aussendung. Politische Extreme werden auf beiden Seiten des Spektrums als Bedrohung empfunden: 59 Prozent der Befragten sehen rechte Kräfte als gefährlich an, 44 Prozent äußern sich besorgt über die Stärke linker Strömungen.

Die Gründe, warum radikalere Parteien gewählt werden

Aus Sicht der Bevölkerung gibt es klar erkennbare Gründe, warum heute mehr Menschen als früher Parteien mit radikalen oder extremen Positionen wählen: An erster Stelle stehen Themen wie Migration und Flüchtlingspolitik (74%), gefolgt von Unzufriedenheit mit der Regierung (64%) sowie Islamistischen Attentaten in Österreich (60%).

Diese politische Polarisierung schlägt sich auch in einem düsteren historischen Vergleich nieder: 43 Prozent der Befragten halten eine Wiederholung einer autoritären Herrschaft wie unter dem NS-Regime für möglich. Noch gravierender: 62 Prozent gaben an, dass sie die gegenwärtige politische und soziale Lage an die Entwicklungen erinnern, die in den 1930er-Jahren zur Machtübernahme der Nationalsozialisten führten.

Vergangenheit, Verantwortung und Erinnerung

Auch das Verhältnis zur eigenen Geschichte wird in der Umfrage thematisiert. Ein Viertel der Befragten ist der Meinung, dass zu viel über Österreichs Rolle im Zweiten Weltkrieg gesprochen werde – eine Meinung, die laut Integral stark mit Sympathisanten der FPÖ korreliert. Dem gegenüber stehen 35 Prozent, die finden, dass das Thema zu wenig präsent sei. 30 Prozent halten die derzeitige Auseinandersetzung für angemessen.

Trotz der differenzierten Meinungen zur Erinnerungskultur ist der Konsens über Österreichs moralische Verantwortung deutlich: 62 Prozent sehen das Land aufgrund seiner historischen Rolle in der Pflicht, weltweit für Frieden und Zusammenarbeit einzutreten. Gleichzeitig wünschen sich 82 Prozent, dass künftige Generationen nicht mehr für die Vergehen im Zweiten Weltkrieg verantwortlich gemacht werden.

Zwischen Alarmbereitschaft und Abwehrhaltung

Die Umfrageergebnisse zeichnen das Bild einer Gesellschaft im Spannungsfeld zwischen historischer Verantwortung, politischer Unsicherheit und wachsender Zukunftsangst. Die zunehmende Skepsis gegenüber den politischen Rändern, gepaart mit dem Wunsch nach Frieden und Stabilität, lässt erahnen, wie tief der Wunsch nach Orientierung und Verlässlichkeit in der Bevölkerung verankert ist.

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zimbo

Das Regime ist von D eingesetzt.Wir haben kein Land mehr.Warte auf die Befreiung durch RU, Zerstörung aber auch nachvollziehbar.

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