Kolumne: „Klimawandel“ lässt wieder tote Tiere von Bäumen fallen

Kolumne: „Klimawandel“ lässt wieder tote Tiere von Bäumen fallen

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Schock-Nachrichten aus Mexiko, die uns im Mai 2024 auch über die europäischen Medien erreicht haben: „Dutzende“ Brüllaffen wären „aufgrund der großen Hitze“ im Dschungel von den Bäumen gefallen, sogar der mexikanische Präsident Präsident Andrés Manuel López Obrador sei „besorgt“ gewesen, meldeten n-tv, Spiegel, etc.

Nach der ersten Aufregung über diese „dramatischen Folgen des Klimawandels“ war es dann plötzlich wieder ruhig um das Brüllaffen-Drama in Mexiko – vom Mantelbrüllaffen (Alouatta palliata) existieren ja auch 11.000 Tiere, 140 sind angeblich bei der Hitze-Welle verendet, also knapp über einem Prozent der gesamten Population. Tragisch, aber 99 % der Brüllaffen dürften die regionale „Klima-Katastrophe“ überlebt haben.

Heuer – kurioserweise zur selben Jahreszeit – fallen wieder tote Tiere von den Bäumen: Diesmal sind es die Eichhörnchen, verbreitete der deutsche Tagesspiegel die Horror-News als Beleg für den massiv fortschreitenden Klimawandel – und viele, viele Mainstream-Medien übernahmen gerne die Meinung einer einzigen Biologin einer einzigen Eichhörnchen-Auffangstation nahe Berlin. Die Einheits-Schlagzeilen, die dann folgten: „Klimawandel so heftig, dass Eichhörnchen tot von den Bäumen fallen“.

Ja, heuer sollen es also die Eichhörnchen sein, die in den Parks sterbend auf unsere Köpfe fallen, weil wir noch immer zu wenig Steuern zur Eindämmung des Klimawandels zahlen.

Details, wie die Klarstellung der Deutschen Wildtierstiftung, dass Eichhörnchen in Europa absolut nicht als bedrohte Tierart gelten, werden in diesen Berichten nicht ganz so prominent gebracht. Das würde ja die ganzen schönen Angstmache-Artikel ins Absurde rücken.

Aber Angst verkauft sich doch so gut.

PS: In Europa leben mehrere Millionen Eichhörnchen. Alleine in Großbritannien gibt es schätzungsweise etwa 140.000 rote Eichhörnchen, während die eingeführten Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) dort mit 2,5 Millionen Individuen deutlich häufiger vertreten sind. Für Österreich und Deutschland existieren keine bekannten Zahlen.

Parmenion

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