Anfang April verurteilte das Landgericht Berlin Atallah Younes zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe. Nun trat Younes am Flughafen Berlin die Rückreise in seine Heimatregion im Westjordanland an.

„Ich möchte so schnell wie möglich nach Hause“, erklärte er gegenüber Journalisten vor seinem Abflug nach Amman, Jordanien. Younes: 

„Ich habe eine Lektion fürs Leben gelernt. Jeder Fehler bringt Erkenntnisse – auch für andere.“
Zugleich betonte er, keine negativen Gefühle gegenüber Deutschland zu hegen und „gute Erinnerungen“ mit nach Hause zu nehmen. Eine Rückkehr in die Bundesrepublik könne er sich durchaus vorstellen: „Warum nicht?“, so Younes.

Das Landgericht Berlin bewertete die Tat als rücksichtslos und gefährdend für die Allgemeinheit. Zwar erkannte es keine vorsätzliche Brandstiftung oder gefährliche Körperverletzung – anders als die Staatsanwaltschaft –, dennoch schloss es eine mildere Sanktion wie eine Geldstrafe aus. Besonders negativ fiel ins Gewicht, dass Younes die Aktion filmte und das Video auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte.

Der Haftbefehl gegen den zuvor nicht vorbestraften Younes wurde nach der Urteilsverkündung aufgehoben. Seit seiner Festnahme am 4. Januar hatte er in Untersuchungshaft gesessen. Nach seiner Freilassung meldete er sich ordnungsgemäß bei der Ausländerbehörde und bereitete seine freiwillige Ausreise vor.

Staatsanwaltschaft legt Revision ein

Obwohl Younes das Urteil akzeptierte, hat die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Noch ist offen, ob diese aufrechterhalten wird, sobald die schriftliche Urteilsbegründung vorliegt.

Währenddessen trat Younes am Samstagabend den Rückflug nach Jordanien an. Sein Anwalt bestätigte, dass ihm am Flughafen der Reisepass von der Bundespolizei ausgehändigt werde – eine Voraussetzung für die Ausreise. Nach Angaben des Verteidigers hielt sich sein Mandant zuletzt bei einem Freund auf.