Trump-Zölle: Durchhalteparolen von Ursula von der Leyen

Trump-Zölle: Durchhalteparolen von Ursula von der Leyen

Besonders betroffen von den neuen Zöllen sind die EU-Mitgliedsstaaten, die nun an einem umfangreichen Gegenzoll-Paket arbeiten. „Wir werden unsere Interessen und Unternehmen schützen, falls die Verhandlungen mit den USA scheitern“, betonte von der Leyen bei einem Besuch in Usbekistan. Dennoch signalisierte sie Verhandlungsbereitschaft: „Es gibt einen alternativen Weg.“

Der EU-Handelskommissar Maros Sefcovic steht laut von der Leyen in engem Austausch mit seinem US-Kollegen Howard Lutnick. Man sei bemüht, „die Hindernisse zu verringern und nicht zu erhöhen“.

Trump lässt sich von der Kritik nicht beeindrucken. Die neuen Zölle von 20 Prozent auf EU-Importe sind Teil seiner protektionistischen Wirtschaftspolitik, die er bereits in seiner ersten Amtszeit verfolgt hatte. „America First“ bleibe seine Devise, ließ er verlauten.

EU-Ratspräsident setzt auf neue Handelspartner

EU-Ratspräsident António Costa rief angesichts der Zollmaßnahmen dazu auf, die Wirtschaftsbeziehungen mit anderen Ländern zu vertiefen. Die geplanten Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur sowie mit Mexiko müssten nun rasch ratifiziert werden, forderte er. Zudem sollten die Verhandlungen mit Indien und anderen Partnern intensiviert werden. „Der Handel ist ein starker Motor des globalen Wohlstands“, so Costa.

Scharfe Worte aus dem Europaparlament

Die Reaktionen im Europaparlament fielen teils drastisch aus. Bernd Lange (SPD), Vorsitzender des Handelsausschusses, sprach von „Willkür“ und einer „völlig inakzeptablen“ Entscheidung, die der EU einen Schaden in zweistelliger Milliardenhöhe bescheren werde. Daniel Caspary (CDU) nannte Trumps Kurs eine „handelspolitische Geisterfahrt“.

Auch EVP-Präsident Manfred Weber meldete sich zu Wort: „Für unsere amerikanischen Freunde ist heute kein Tag der Befreiung, sondern ein Tag der Verbitterung.“ Er betonte, dass Europa bereit sei, sich entschieden zu verteidigen und für faire Verhandlungen offen bleibe.

Die EU-Kommission kündigte an, dass Gegenzölle bereits ab dem 14. April in Kraft treten könnten. Details dazu sind noch nicht bekannt.

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