Es gibt Orte, die auf keiner Bucket List auftauchen – nicht, weil sie uninteressant wären, sondern weil sie schlicht unbetretbar sind. Orte, an denen Grenzen nicht nur auf Landkarten existieren, sondern physisch durch Stacheldraht, bewaffnete Wachen oder tödliche Gefahren gesichert sind.
Doch was macht sie so besonders? Warum gibt es Flecken auf der Erde, die für immer tabu bleiben? Ein Blick hinter die Absperrungen.
1. Area 51 (USA) – Das Epizentrum der Verschwörungstheorien
Kein Ort ist mysteriöser als Area 51 – eine hochgesicherte Militärbasis mitten in der Wüste Nevadas. Offiziell ist sie ein Testgelände der US Air Force, doch für Verschwörungstheoretiker ist sie der heilige Gral: UFO-Abstürze, außerirdische Technologien, geheime Waffentests.
Die Existenz von Area 51 wurde erst 2013 durch freigegebene CIA-Dokumente bestätigt. Laut diesen Papieren diente die Basis vor allem der Entwicklung streng geheimer Flugzeuge wie der Lockheed U-2 und der SR-71 Blackbird (National Security Archive, 2013). Wer versucht, das Sperrgebiet zu betreten, wird von bewaffneten Sicherheitskräften gestoppt – und riskiert hohe Geldstrafen oder Schlimmeres.
2. North Sentinel Island (Indien) – Der tödlichste Ort der Welt
An manchen Orten verhindern nicht Mauern oder Militär das Betreten sondern die Menschen selbst. Die Bewohner von North Sentinel Island, einer abgelegenen Insel im Indischen Ozean, leben in totaler Isolation.
Der Sentinelese-Stamm gehört zu den letzten unkontaktierten Völkern der Welt. Jeder, der versucht, die Insel zu betreten, wird mit Pfeilen oder Speeren empfangen. Indiens Regierung hat den Zugang zur Insel verboten, um die Bewohner vor Krankheiten zu schützen – ihr Immunsystem ist nicht auf die moderne Welt vorbereitet (Survival International, 2021).
Selbst Helikopter, die sich der Insel nach dem Tsunami 2004 näherten, wurden mit Pfeilregen attackiert. Der letzte dokumentierte Versuch, die Insel zu betreten, endete 2018 tödlich, als ein US-Missionar von den Einheimischen getötet wurde (BBC, 2018).
3. Poveglia (Italien) – Die Insel, die niemand betreten will
Andere Orte sind nicht wegen ihrer Bewohner gefährlich, sondern wegen ihrer Geschichte. Poveglia, eine kleine Insel in der Lagune von Venedig, wird als „verbotenste Insel Italiens“ bezeichnet – nicht, weil sie schwer zu erreichen wäre, sondern weil kaum jemand sich traut, dort hinzugehen.
Im Mittelalter diente Poveglia als Lager für Pestkranke, später als Irrenanstalt mit fragwürdigen Praktiken. Laut lokalen Berichten soll der damalige Leiter der Anstalt selbst wahnsinnig geworden sein und sich vom Glockenturm gestürzt haben (Venetian Historical Archives, 1890).
Seit den 1970er-Jahren ist die Insel offiziell gesperrt. Besucher, die illegal dort anlegten, berichteten von unheimlichen Geräuschen und einer bedrückenden Atmosphäre. Heute gilt Poveglia als einer der gruseligsten Orte der Welt (National Geographic, 2020).
4. Svalbard Global Seed Vault (Norwegen) – Die Arche Noah der Pflanzenwelt
Nicht alle verbotenen Orte sind mit Tod oder Militärgeheimnissen verbunden – einige bewahren schlicht das Überleben der Menschheit. Der Svalbard Global Seed Vault, tief im Permafrost von Spitzbergen vergraben, ist eine gigantische Saatgutbank, in der über eine Million Samenproben aus aller Welt lagern.
Das Ziel? Die Menschheit vor Hungerkrisen und Naturkatastrophen zu schützen. Falls eine Pflanzenart ausstirbt, kann sie von hier aus wieder kultiviert werden (Crop Trust, 2022).
Der Bunker ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich – nur Wissenschaftler und Forscher haben Zugang. Die Temperatur im Inneren liegt konstant bei -18 °C, um das Saatgut jahrhundertelang haltbar zu machen.
5. Metro-2 (Russland) – Moskaus geheimes U-Bahn-Netz
Unterhalb Moskaus soll sich ein zweites, geheimes U-Bahn-System befinden: Metro-2. Angeblich wurde es während des Kalten Krieges gebaut, um hochrangige Politiker im Ernstfall schnell aus der Stadt zu evakuieren.
Offiziell existiert Metro-2 nicht. Doch Berichte von Bauarbeitern, die versehentlich Tunnel entdeckten, sowie Karten aus KGB-Archiven deuten darauf hin, dass das Netz real sein könnte (Moscow Times, 2019).
Bis heute ist unklar, ob die Tunnel noch genutzt werden – oder ob sie nur ein sowjetisches Relikt sind, das unter der Stadt vor sich hin rostet.
6. Lascaux-Höhlen (Frankreich) – Die verbotene Kunstgalerie der Steinzeit
Es gibt Orte, die aus reiner Notwendigkeit gesperrt sind – um sie zu bewahren. Die Lascaux-Höhlen in Frankreich beherbergen über 17.000 Jahre alte Höhlenmalereien und gelten als eine der größten archäologischen Entdeckungen der Menschheit.
Seit 1963 ist der Zutritt streng verboten. Der Grund: Die Atemluft der Besucher führte dazu, dass sich Schimmel auf den jahrtausendealten Malereien bildete. Heute dürfen nur wenige Forscher die Höhlen betreten (French Ministry of Culture, 2021).
Zum Glück gibt es eine exakte Nachbildung, die Besucher besichtigen können – aber das Original bleibt für immer tabu.
Orte, die man niemals besuchen kann – oder sollte
Ob aus militärischen, kulturellen oder wissenschaftlichen Gründen – einige Orte dieser Welt bleiben für immer verschlossen. Manche bergen Geheimnisse, die nie gelüftet werden, andere sind einfach zu gefährlich, um sie zu betreten. Was sie alle gemeinsam haben? Sie faszinieren uns gerade deshalb.
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