Riesenjubel in der Ballonhalle des Wiener Arsenals: Die NEOS feierten sich, ihr Abstimmungsergebnis. Und tatsächlich ist Beate Meinl-Reisinger gelungen, das Maximum für eine Mini-Partei herauszuholen: zwei Ministerposten plus Staatssekretariat. Auch wenn dafür nichts Pinkes aus den 211 Seiten des Regierungsprogramms heraussticht und die NEOS offenbar sogar dabei mitmachen, dass den Pensionisten die Krankenversicherungsbeiträge erhöht werden und Asylwerber künftig bei der ersten Kontrolle nach dem Grenzübertritt von Österreichs Polizei ausgesackelt werden sollen.

„Historischer Moment“ für Beate Meinl-Reisinger

2066 der 3000 NEOS-Mitglieder hatten sich für das Votum registriert, 94,13 Prozent stimmten bei der Mitgliederversammlung in der Ballonhalle des Wiener Arsenals dafür. Vor dem Votum warb NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und eine Vielzahl weiterer Sprecherinnen und Sprecher in kurzen Redebeiträgen eindringlich für die Dreierkoalition.

Das Programm trage eine starke pinke, liberale, proeuropäische Handschrift. „Ohne uns wird sich nichts ändern!“, sagte die künftige Außenministerin. Sie sprach von einem „historischen Moment“ für NEOS und für Österreich. Es gehe um ein Ende der Zukunftsvergessenheit in der Politik, diese müsse über enge Schrebergärten, Landesgrenzen und den nächsten Wahltag hinausdenken.