„Wir stehen vor einer historischen Situation: Die Sozialdemokratie war immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Dabei muss Staatswohl immer über Parteiwohl stehen. Unsere Hand ist weit ausgestreckt. Jetzt liegt es an der ÖVP, diese auch zu ergreifen.“ – Mit diesen Worten wirbt der Wiener Bürgermeister nochmals darum, dass die ÖVP doch die SPÖ zu ihrem Koalitionspartner wählt – und die Verhandlungen mit der FPÖ beendet.

Der starke Mann der SPÖ dann weiter: „Jetzt braucht es eine Bundesregierung, die eine aktive Rolle in der Europäischen Union spielt, eine Bundesregierung, die die demokratischen Rechte hochhält, eine Bundesregierung, die konstruktiv an einem Strang zieht, kurzum eine Bundesregierung, die Österreich nach vorne bringt!“

Für die FPÖ-Spitze ist dieses Handeln nicht wirklich beunruhigend: Offenbar weiß man auch in der Wiener SPÖ, die bekanntlich ausgezeichnete Kontakte zum Wirtschaftsflügel der ÖVP hat, wie weit die Verhandlungen zwischen Blau und Schwarz schon fortgeschritten sind – Politikexperten rechnen ja damit, dass es noch im Februar eine neue Bundesregierung geben wird.

Babler will eine Expertenregierung, Ludwig Schwarz-Rot-Pink

Interessant auch: Während Andreas Babler, der Bundesparteivorsitzende, in seinem jüngsten Selfie-Video (exxtar24 hat berichtet) klar festgestellt hat, dass er eine Expertenregierung möchte, klingt das bei Michael Ludwig ganz anders – der Wiener Bürgermeister will eindeutig, dass die SPÖ gemeinsam mit der ÖVP die nächste Bundesregierung stellt. Zitat aus seinem Posting: „Unsere Hand ist weit ausgestreckt. Jetzt liegt es an der ÖVP, diese auch zu ergreifen.“

In der österreichischen Sozialdemokratie ist man sich offenbar nicht ganz so einig, was man wirklich will (und was man kommuniziert): eine Experten-Regierung oder doch Schwarz-Rot-Pink?