59 Verstöße: Russland hält Osterruhe in der Ukraine nicht ein

59 Verstöße: Russland hält Osterruhe in der Ukraine nicht ein

Die von Russland angekündigte Waffenruhe zum orthodoxen Osterfest ist laut ukrainischen Angaben mehrfach verletzt worden. Die Feuerpause, die laut Kreml ab Samstagabend um 17 Uhr MESZ bis Sonntag Mitternacht gelten sollte, hielt in der Realität kaum Stand. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, registrierten die Streitkräfte innerhalb der ersten Stunden 59 Verstöße entlang der Frontlinie – darunter Angriffsversuche, Beschuss und Drohneneinsätze.

 

„Allein bis 6 Uhr morgens am Ostersonntag wurden 387 Beschüsse, 19 Bodenangriffe und 290 Drohnenflüge durch russische Kräfte gemeldet“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, auf die sich unter anderem die BILD-Zeitung bezieht. Dabei sei es nicht nur um gezieltes Artilleriefeuer gegangen, sondern auch um Luftaufklärung und Angriffsdrohnen, die trotz der Feuerpause aktiv eingesetzt wurden.

Selenskyj warf Moskau vor, gezielt den Eindruck einer Friedensgeste zu erzeugen, während tatsächlich militärische Geländegewinne angestrebt würden. Die ukrainische Seite habe sich an die Waffenruhe gehalten, aber bei Angriffen selbstverständlich reagiert, so der Präsident weiter. Wie die Welt am Sonntag berichtet, schlug Kiew vor, die Waffenruhe auf insgesamt 30 Tage auszuweiten – eine Idee, die ursprünglich von den USA ins Spiel gebracht worden war.

Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich laut Reuters deutlich: Sollte Russland oder auch die Ukraine die Verhandlungen über eine langfristige Friedenslösung unterlaufen oder verzögern, behalte sich Washington vor, seine diplomatischen Bemühungen zurückzufahren. Trump betonte, dass die Vereinigten Staaten nicht bereit seien, „endlose und fruchtlose Verhandlungsrunden“ zu führen, wenn keine substanzielle Bewegung zu erkennen sei.

Die internationale Gemeinschaft reagierte mit wachsender Besorgnis. Mehrere diplomatische Stimmen aus der EU und den USA forderten Moskau erneut auf, seinen Teil der Waffenruhe einzuhalten – bislang ohne Wirkung. Selenskyj sprach zuletzt offen von einem „Propaganda-Manöver“, das in Wahrheit nur dazu diene, internationale Kritik abzuwehren.

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